Leonid Wolkow lebt im Exil Nawalny-Vertrauter zu 18 Jahren Lagerhaft verurteilt

Ein Vertrauter des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist in Russland zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Leonid Wolkow lebt mittlerweile im Exil in Litauen.
Ein Moskauer Militärgericht hat Leonid Wolkow zu 18 Jahren Lagerhaft verurteilt. Dem Vertrauten des in Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny werden unter anderem "Rechtfertigung von Terrorismus" und "Verbreitung falscher Informationen" über das russische Militär vorgeworfen. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Mittwoch unter Berufung auf das Gericht.
Wolkow lebt seit 2019 im Exil und war nicht bei der Urteilsverkündung anwesend. Er wurde außerdem wegen "Schaffung einer extremistischen Organisation", "Rehabilitierung des Nazismus" und Betrugs schuldig gesprochen. Auf Telegram kommentierte er das Urteil ironisch mit den Worten: "Entspannung! Habe 18 Jahre bekommen."
Organisationen in Russland zerschlagen
Die russischen Behörden hatten Nawalnys Organisationen im Jahr 2021 als "extremistisch" eingestuft und verboten. Viele führende Mitglieder flohen ins Ausland oder wurden inhaftiert. Wolkow, der mittlerweile in Litauen lebt, galt als Leiter der Stiftung zur Korruptionsbekämpfung.
Diese Stiftung hatte wiederholt Berichte über den Lebensstil russischer Spitzenpolitiker veröffentlicht. Auch im Exil wird Druck auf Wolkow ausgeübt. 2024 wurde er in Litauen angegriffen. Zuletzt gab es in diesem April eine Durchsuchung seines Elternhauses in Russland. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB habe seinen Vater mehrere Stunden vernommen, teilte Wolkow damals mit.
- Nachrichtenagentur dpa